Am 18. April war es wieder einmal soweit: ein Besuch der Lateinschüler:innen der Klasse 7 in den Römerthermen in Zülpich stand auf dem Plan, dem sich in diesem Jahr auch die Schüler:innen der Klasse 8 anschlossen, deren Besuch im vergangenen Schuljahr nicht stattfinden konnte. Umso mehr freuten wir uns, mit einer so großen Gruppe anzureisen und einander besser kennenzulernen.
Auf drei Gruppen aufgeteilt, wurden wir zunächst durch die weitläufige und beeindruckende Ausgrabungsanlage geführt, in der wir viel über die Entwicklung der Badekultur von der Antike bis in die Gegenwart erfahren konnten. So verfügten die Römer bereits vor 2000 Jahren über ein ausgeklügeltes Heizungssystem, das für angenehme Temperaturen in ihren Wellness-Oasen, den Thermen, sorgte. Die Fußbodenheizung ist tatsächlich eine antike Erfindung! Doch nicht nur das: auch über doppelt verglaste Fenster, wärmegedämmte Wände und ein System der Altwassernutzung und -wiederaufbereitung verfügten die Römer bereits und waren damit verglichen mit der heutigen Zeit schon absolut up to date!
Auch in sozialer Hinsicht beeindruckten die römischen Thermen. Verfügten doch die wenigsten Bürger:innen über ein eigenes Bad in ihrer Wohnung, waren die Thermen, die öffentlichen Badeanstalten, für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind zugänglich und die Eintrittspreise so gering, dass sich prinzipiell jede:r den Zugang leisten konnte. Verschweigen wollen wir jedoch nicht, dass Sklaven und Sklavinnen davon ausgenommen waren. Diesen wurde nur Zutritt bis in die Umkleidekabine, das apodyterium, gewährt, wo sie auf die Wertsachen ihrer Herren und Herrinnen aufpassen mussten.
Doch die antiken Thermen boten nicht nur Gelegenheit zum Baden, Saunieren und Entspannen; auch die Kosmetik kam nicht zu kurz: Römerinnen ließen verschiedenste Beautybehandlungen an sich durchführen, experimentierten mit Düften, Hairstyles und Kosmetika.
Im Anschluss an die Führungen wurden wir handwerklich tätig. In zwei verschiedenen Workshops erhielten wir entweder Gelegenheit, antike Gefäße aus Ton zu töpfern oder Wachstafeln zu gießen, wie sie in der Antike z.B. als Notizbücher oder Schulhefte verwendet wurden. So hatten wir ein nettes Mitbringsel und Erinnerungsstück an diesen interessanten, lehr- und abwechslungsreichen Ausflug, der uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird!